In der Welt der Unternehmensbewertung spielt die nachhaltige Wachstumsrate eine entscheidende Rolle. Dieser Artikel liefert wertvolle Einblicke in die Faktoren, die diese Rate beeinflussen, und erklärt, wie Bewertungsexperten sie festlegen können.
Die Vorgaben der Geldpolitik, Industrieprognosen und langfristige Wachstumsraten vergleichbarer Unternehmen unter Beachtung der individuellen Sachverhalte des Bewertungsobjekts geben hier erste wesentliche Anhaltspunkte. Für die konkrete Festlegung der nachhaltigen Wachstumsrate sollte der Bewerter aber immer die folgenden Determinanten des nachhaltigen Gewinn-Wachstums beurteilen:
Das Wachstum des Gewinns ist das Ergebnis aller dieser Determinanten und kann sich daher aus allen oder nur aus einzelnen dieser Determinanten speisen. Eine negative Entwicklung einzelner Effekte kann dabei durch andere kompensiert werden.
Kurzfristig werden alle drei Einflussfaktoren stark vom gegenwärtigen Zustand des Unternehmens sowie den unmittelbaren Handlungsoptionen des Managements bestimmt. Mittelfristig gewinnt die strategische Einflussnahme des Managements an Bedeutung, sei es durch Investitionsentscheidungen, Änderungen in der Vertriebsstrategie oder durch Produktneuentwicklungen. Sowohl kurz- als auch mittelfristige Maßnahmen sind aber regelmäßig bereits in der Detailplanungsphase abgebildet und daher weniger Gegenstand bei der Festlegung der nachhaltigen Wachstumsrate.
Langfristig werden die Determinanten des nachhaltigen Wachstums im Allgemeinen durch den Markt, in dem das Unternehmen tätig ist und die Wettbewerbsstruktur beeinflusst. In jungen Märkten besteht häufig Spielraum für eine Geschäftsausweitung und aggressive Preispolitik. Steigende Einkaufspreise können in der Regel weitergereicht werden, die Produktionseffizienz ist noch kein zentraler Aspekt in der Unternehmenssteuerung. In reiferen Märkten ist das Mengenwachstum häufig nur noch zu Lasten der Wettbewerber möglich und wird durch eine vorsichtigere Preispolitik begleitet. Die Wettbewerbsstrukturen sind zumeist gefestigt, und die Produktionseffizienz ist hier häufig der zentrale Erfolgsfaktor.
Bewusst oder unbewusst umfasst die Festlegung der nachhaltigen Wachstumsrate immer eine Positionierung des Bewerters zum nachhaltigen Mengenwachstum, zum Preissetzungsspielraum und zur Steigerung der Produktionseffizienz des Bewertungsobjekts. Ist dem Bewerter eine Festlegung aufgrund fehlender Marktdaten nicht ohne weiteres möglich, empfiehlt es sich immer, eine möglichst neutrale Position einzunehmen.
Diese kann darin bestehen, kein Mengenwachstum und keine Steigerung der Produktionseffizienz anzunehmen. Es empfiehlt sich dann ebenfalls, von einem durchschnittlichen Preissetzungsspielraum auszugehen. Ein guter Indikator unter diesen Annahmen ist die allgemeine Inflationserwartung. Hier besteht per se keinerlei Mengen-Effekt, und der implizite Preiseffekt liegt in der „Mitte der Volkswirtschaft“.
Die nachhaltige Wachstumsrate ist ein zentraler Faktor in der Unternehmensbewertung, der durch verschiedene Determinanten beeinflusst wird. Die sorgfältige Analyse von Mengenwachstum, Preissetzungsspielraum und Produktionseffizienz hilft Bewertern, eine realistische und fundierte Wachstumsrate festzulegen. In Abwesenheit spezifischer Marktdaten ist es ratsam, eine neutrale Position zu beziehen, die auf allgemeinen wirtschaftlichen Indikatoren wie der Inflation basiert.
Die nachhaltige Wachstumsrate ist die langfristige Wachstumsrate eines Unternehmens, die auf realistischen Annahmen über Mengenwachstum, Preissetzungsspielraum und Produktionseffizienz basiert.
Zu den Hauptfaktoren gehören Mengenwachstum, Preissetzungsspielraum und Produktions-Effizienz.
Sie ist entscheidend, um den zukünftigen finanziellen Erfolg eines Unternehmens zu prognostizieren und dessen Wert zu bestimmen.
Die Festlegung basiert auf einer Analyse der Marktbedingungen, der Wettbewerbsstruktur und der spezifischen Eigenschaften des Unternehmens. In Abwesenheit spezifischer Marktdaten kann die allgemeine Inflation als Indikator dienen.
Kurz-und mittelfristige Perspektiven beeinflussen die sofortigen und strategischen Maßnahmen des Managements, sind aber in der Regel bereits in der Detailplanungsphase abgebildet und weniger relevant für die langfristige nachhaltige Wachstumsrate.
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