Die Ermittlung eines objektivierten Unternehmenswerts nach IDW S1 stellt Unternehmensbewerter bei verschuldeten Unternehmen vor Herausforderungen, besonders im Falle einer hohen Verschuldung. Der Fachausschuss für Unternehmensbewertung und Betriebswirtschaft (FAUB) nennt hierfür im IDW Bewertungshinweis 1/2023 konkrete Umsetzungsempfehlungen.
Der IDW Bewertungshinweis 1/2023 ist eine aktualisierte und umbenannte Fassung des bisherigen IDW Praxishinweises 2/2018. Er wurde in seiner aktuellen Version im September 2023 verabschiedet und in der Ausgabe 10/2023 der IDW Life veröffentlicht. Die wichtigsten Neuerungen umfassen:
Der Hinweis verdeutlicht die Unterscheidung zwischen hochverschuldeten und überhöht verschuldeten Unternehmen:
Der IDW Bewertungshinweis 1/2023 hebt die Komplexität der Kapitalstruktur- und Ausfallrisiken hervor und liefert konkrete Handlungsanleitungen für Bewertungsexperten.
Kapitalstrukturrisiken
Der Hinweis nennt diese zentralen Punkte für eine umfassende Risikoanalyse:
Mit zunehmender Verschuldung haben Ausfallrisiken und Insolvenzkosten einen signifikanten Einfluss auf den Gesamtunternehmenswert und die Marktwerte der Kapitalgeber. Daher wird empfohlen, die Ausfallwahrscheinlichkeiten je Kapitalgeber differenziert zu betrachten, einschließlich der Risiken des Ausfalls von Ansprüchen anderer Stakeholder.
Im IDW Bewertungshinweis 1/2023 werden auch die Indikatoren für Ausfallrisiken, insbesondere die Bedeutung von Ratings, detailliert behandelt.
Ein hohes Ausfallrisiko kann sich aus niedrigen Kreditratings, Rating-Herabstufungen oder anderen Kennzahlen ergeben, die auf eine angespannte Finanzierungssituation hinweisen. Der FAUB empfiehlt, diese Anhaltspunkte in Verbindung mit weiteren Indikatoren, die die Finanzierungssituation widerspiegeln, sowohl auf Gesamtunternehmensebene als auch auf Ebene der einzelnen Kapitalgeber differenziert zu bewerten.
Zur Beurteilung von Ratings und der ermittelten Ausfallwahrscheinlichkeit können Credit Spreads aus gehandelten Fremdkapitaltiteln oder Credit Default Swaps genutzt werden. Diese beinhalten zusätzlich zur Ausfallwahrscheinlichkeit auch Risikoaufschläge und andere preisbildende Komponenten.
Der IDW Bewertungshinweis 1/2023 bietet umfassende Empfehlungen zur Berücksichtigung des Verschuldungsgrads bei der Unternehmensbewertung. Die präzise Analyse von Kapitalstrukturrisiken, Ausfallwahrscheinlichkeiten und Insolvenzkosten ist entscheidend für eine korrekte Bewertung. smartZebra’s Tools und Expertise können dabei helfen, diese komplexen Prozesse effizient zu gestalten und genaue Bewertungen sicherzustellen.
Der IDW Bewertungshinweis 1/2023 bietet konkrete Empfehlungen zur Berücksichtigungdes Verschuldungsgrads bei der Unternehmensbewertung. Er hilft Bewertungsexperten, die Risiken und Kosten hochverschuldeter Unternehmenkorrekt zu bewerten.
Hochverschuldete Unternehmen haben einen Verschuldungsgrad, der mit einem materiellen Ausfallrisiko verbunden ist. Überhöht verschuldete Unternehmen können ohne erfolgreiche finanzielle Sanierungsverhandlungen mittelfristig nicht fortbestehen.
Insolvenzkosten im engeren Sinne beziehen sich auf direkte Kosten eines Insolvenzverfahrens, wie Gerichtskosten und Beraterhonorare. Insolvenzkosten im weiteren Sinne umfassen die Auswirkungen des steigenden Verschuldungsgrads auf das operative Geschäft.
Kreditratings sind wichtige Indikatoren für das Ausfallrisiko eines Unternehmens. Niedrige Ratings oder Herabstufungen weisen auf eine angespannte Finanzierungssituationhin und sollten bei der Bewertung berücksichtigt werden.
CreditSpreads aus gehandelten Fremdkapitaltiteln oder Credit Default Swaps beinhalten Risikoaufschläge und andere preisbildende Komponenten, die zur Beurteilung von Ausfallwahrscheinlichkeiten herangezogen werden können.
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