Im Rahmen einer Unternehmensbewertung nach der DCF-Methode oder der Methode des abgezinsten Gewinns wird der Abzinsungssatz verwendet, um zukünftigen Erträgen oder Cashflows einen Barwert zuzuweisen.
Im Kontext einer Unternehmensbewertung mittels des DCF-Verfahrens oder der Ertragswertmethode dient der Diskontierungszinssatz dazu, zukünftigen Erträgen oder Zahlungsströmen einen Gegenwartswert zuzuordnen. Der Diskontierungssatz wird zur Berechnung des Barwerts zukünftiger Zahlungen verwendet, wobei zukünftige Zahlungen auf den heutigen Wert abgezinst werden. Dabei werden u.a. Devisenschwankungen, das aktuelle Zinsniveau, das Risiko der Zahlungen und die Erwartungen an die zukünftige Inflation berücksichtigt. Im Allgemeinen gilt: Je höher der Diskontierungszinssatz, desto geringer ist der Barwert zukünftiger Zahlungen und umgekehrt. Dieser Beitrag geht auf die zugrunde liegenden theoretischen Konzepte ein und spricht die wichtigsten Aspekte zur Bestimmung der Kapitalkosten aus der Praxis der Unternehmensbewertung an.
Eigenkapitalkosten umfassen Dividendenzahlungen und Wertsteigerungen einer Aktienanlage, Fremdkapitalkosten beinhalten die Zinszahlungen. Die Kapitalkosten sind jedoch nicht die tatsächlich erzielten Renditen der Vergangenheit, sondern die erwarteten Renditen einer Kapitalanlage, unter Berücksichtigung der vereinbarten Konditionen und der Chancen und Risiken der Kapitalanlage. Kapitalkosten als erwartete Rendite sind gut geeignet als Diskontierungszinssatz in der DCF-Bewertung, als Bewertungszinssatz in Impairmenttests oder als Entscheidungskriterium in Wirtschaftlichkeitsrechnungen.
Die Ermittlung der Kapitalkosten als Renditeerwartung basiert methodisch auf der Portfoliotheorie, einem Teilgebiet der Kapitalmarkttheorie. Die moderne Portfoliotheorie wurde durch die Arbeiten von Harry M. Markowitz (1952) begründet. Darin werden Annahmen an das Investitionsverhalten von Kapitalanlegern, insbesondere deren Risikoaversion, beschrieben. Für ein optimales Verhältnis von Rendite und Risiko wirdempfohlen, Kapitalanlagen zu diversifizieren.
Das Capital Asset Pricing Model (CAPM) bot die Möglichkeit zur Erklärung der erwarteten Rendite von Wertpapieren, indem es zwischen systematischen und unsystematischen Risiken unterschied. In der Bewertungspraxis hat sich das CAPM bzw. das Tax-CAPM als Standard-Modell für die Ermittlung von Kapitalkosten durchgesetzt.
Mit der Verabschiedung des Standards zur Unternehmensbewertung (IDW S1) im Jahr 2000 hat das IDW die Ermittlung der Kapitalkosten auf Basis des CAPM für den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer verbindlich vorgegeben. Dies wurde durch die Überarbeitung des IDW S1 im Jahr 2008 weiter spezifiziert. Zudem haben die Kapitalkosten über die Vorgaben des IASB und die Entscheidungen des BGH Einzug in die Vorgaben zur Rechnungslegung und in die Rechtsprechung gefunden.
Für die Bewertung eines Unternehmens sind die künftigen finanziellen Zahlungsüberschüsse mit einem geeigneten Zinssatz auf den Bewertungsstichtag zu diskontieren. Der verwendete Kapitalisierungszinssatz entspricht der erwarteten Rendite einer im Vergleich zum Bewertungsobjektadäquaten alternativen Kapitalverwendung. Diese sollte hinsichtlich Fristigkeit, Risiko und Besteuerung methodisch passen. Rückflüsse an Eigenkapitalgeber bedürfen einer Diskontierung zu Eigenkapitalkosten. Zahlungsmittelüberschüsse, die allen Kapitalgebern zur Verfügung stehen, sindmit einem Gesamtkapitalkostensatz abzuzinsen. Der WACC-Ansatz hat sich als praktikabelste Methode erwiesen.
Die Eigenkapitalkosten geben an, welche Rendite ein Unternehmen seinen Eigenkapitalgebern zur Verfügung stellen muss, um ihr investiertes Kapital angemessen zu vergüten. Das CAPM-Modell verwendet folgende Formel zur Berechnung der Eigenkapitalkosten:
Der risikofreie Zinssatz steht für den Zinssatz einer risikofreien Anlage, das Beta-Maß gibt an, wie stark die Aktienkurse des Unternehmens auf Schwankungen des gesamten Marktes reagieren, und der Marktzins ist der erwartete Renditebetrag, den Anleger von der Investition in den Gesamtmarkt erwarten. Mit dem SmartZebra Valuation Pro Module rmitteln Unternehmensbewerter alle benötigten Parameter.
Die Eigenkapitalrentabilität zeigt, wie viel Gewinn ein Unternehmen im Verhältnis zum eingesetzten Eigenkapital erwirtschaftet. Eine höhere Eigenkapitalrentabilität ist im Allgemeinen besser, jedoch kann eine niedrige Eigenkapitalrentabilität auch positive Gründe haben,wie z.B. langfristige Wachstumsstrategien.
Die Eigenkapitalrendite entspricht der risikolosen Verzinsung zuzüglich der Eigenkapitalrisikoprämie, die das Produkt aus dem Beta-Faktor und der Marktrisikoprämie ist.
Wenn keine Kapitalmarktdaten zur Verfügung stehen, kann auf die gewichteten Beta-Faktoren einer Vergleichsgruppe bzw. PeerGroup zurückgegriffen werden. Diese Unternehmen sollten hinsichtlich ihressystematischen Risikos mit dem zu bewertenden Unternehmen vergleichbar sein.
Die Marktrisikoprämie stellt die Differenz zwischen der erwarteten Rendite eines marktbreiten Aktienportfolios und einer risikofreien Anlage dar. Der FAUB des IDW empfiehlt eine Bandbreite von 5,50%bis 7,00% für das CAPM und 5,0% bis 6,0% für das Tax-CAPM.
Die Fremdkapitalkosten werden in der Regel als Summe aus der risikolosen Verzinsung und einer Risikoprämie für die Fremdkapitalgeber ermittelt. Der risikolose Zinssatz wird ähnlich wie bei den Eigenkapitalkostenfestgelegt. Der Kreditaufschlag wird aus der Bonitätseinstufung und den Kreditaufschlägen vergleichbarer börsennotierter Anleihen abgeleitet. Daten zu Kreditaufschlägen liefert das SmartZebraCredit Spreads Pro Modul:
Der Diskontierungszinssatz ist eine zentrale Komponente der Unternehmensbewertung und der Kapitalkostenbestimmung. Die sorgfältige Berechnung und Interpretation dieser Zinssätze sind entscheidend für die Genauigkeit der Bewertungen. smartZebra’s Tools und Expertise könnendabei helfen, diesen Prozess effizient zu gestalten und die Einhaltung von Compliance-Anforderungen sicherzustellen.
Der Diskontierungszinssatz wird verwendet, um zukünftige Zahlungsströme auf den heutigen Wert abzuzinsen. Er ist wichtig, um den Barwert zukünftiger Zahlungen zu berechnen und fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen.
Kapitalkostenwerden als erwartete Rendite einer Kapitalanlage berechnet, unter Berücksichtigung der vereinbarten Konditionen und der Chancen und Risiken der Anlage. Das CAPM-Modell wird häufig verwendet, um Eigenkapitalkosten zuberechnen.
Eigenkapitalkosten umfassen Dividendenzahlungen und Wertsteigerungen einer Aktienanlage, während Fremdkapitalkosten die Zinszahlungen auf Schulden beinhalten.
Die Marktrisikoprämie stellt die Differenz zwischen der erwarteten Rendite des Marktes und der risikofreien Rendite dar. Sie beeinflusst die Kapitalkosten, indem sie das Risiko und die erwartete Rendite einer Kapitalanlage widerspiegelt.
Peer Groups werden verwendet, wenn keine Kapitalmarktdaten für das zu bewertende Unternehmen verfügbar sind. Sie bieten vergleichbare Beta-Faktoren und Risikoprofile, um die Kapitalkosten zu bestimmen.
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