Die konsistente Anwendung des Multiplikator-Verfahrens ist entscheidend für sinnvolle Ergebnisse. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte von Methodik und Parametern.
Die Multiplikator-Bewertung – auch kurz Multiple-Bewertung – ist eine relative Form der Unternehmensbewertung. Das Zielunternehmen wird dabei im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen bewertet. Das grundlegende Prinzip lautet: Unternehmen, die sich hinsichtlich Geschäftsrisiko, Wachstumsaussichten, Profitabilität und Rentabilität ähneln, sollten auch ähnlich bewertet werden, gemessen am Vielfachen einer Ergebnis-, Bilanz- oder Cashflowgröße.
Unter Konsistenz der Methodik im Multiplikator-Verfahren wird verstanden, die wesentlichen Elemente einer Multiple-Bewertung korrekt aufeinander abzustimmen. Hierzu zählen:
Entscheidend für eine aussagekräftige Anwendung des Multiplikators der Vergleichsunternehmen auf das Zielunternehmen ist eine einheitliche Bestimmung der bewertungsrelevanten Bezugsgröße. Dies betrifft insbesondere Bereinigungen der Bezugsgröße um nicht nachhaltige Ergebnisbestandteile. Diese sollten inhaltlich konsistent erfolgen. Zudem ist der Einfluss der Rechnungslegung auf den Ausweis der Bezugsgröße zu beachten.
Bei der Verwendung von Gesamtunternehmenswert-Multiplikatoren (z.B. Umsatz, EBITDA, EBIT) steht die Ergebnisgröße in Relation zum Gesamtunternehmenswert. Um bei den Vergleichsunternehmen vom Eigenkapitalwert dorthin und umgekehrt beim Zielunternehmen vom Gesamtunternehmenswert zum Eigenkapitalwert zu gelangen, sind die Abzugspositionen und Hinzurechnungen identisch zu ermitteln. Dies betrifft neben den Finanzschulden und liquiden Mitteln insbesondere Pensionsverpflichtungen und Finanzanlagen.
Die Frage nach den Parametern und deren Konsistenz drängt sich im Rahmen von Multiplikator-Bewertungen zunächst nicht auf. Der Bewerter sollte sich jedoch verdeutlichen, dass der wertbestimmende Charakter der Parameter einer DCF-Bewertung – hierzu zählen u.a. der Verschuldungsgrad, der risikolose Zinssatz und der Steuersatz – auch in einer Multiple-Bewertung erhalten bleibt. Während sich der Bewerter im Rahmen einer DCF-Bewertung, einer „absoluten“ Form der Bewertung, diesbezüglich explizit festlegen muss, erfolgt die Verwendung dieser Parameter in der Multiple-Bewertung implizit. Dies liegt in der Natur der Multiple-Bewertung als „relative“ Form der Bewertung begründet.
Um mit der Multiplikator-Methode sinnvolle Ergebnisse erzielen zu können, ist eine durchgehend konsistente Anwendung der Methodik erforderlich. Zudem sollte der Bewerter sich im Klaren darüber sein, dass Multiplikatoren häufig den Charakter eines „Kehrwerts“ von Diskontierungszinsen haben. Multiplikatoren sind somit den gleichen Einflussfaktoren unterworfen, die auch die Höhe von Kapitalkosten bestimmen, wenngleich mit umgekehrter Wirkung.
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Das Multiplikator-Verfahren ist eine relative Form der Unternehmensbewertung, bei der das Zielunternehmen im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen bewertet wird. Es basiert auf der Anwendung von Multiplikatoren, die das Verhältnis von Unternehmenswert zu einer erfolgsrelevanten Größe wie Umsatz oder EBITDA darstellen.
Die Konsistenz der Methodik ist wichtig, um sicherzustellen, dass die wesentlichen Elemente einer Multiple-Bewertung korrekt aufeinander abgestimmt sind. Dies betrifft insbesondere die Definition der bewertungsrelevanten Bezugsgrößen unddie Bereinigung um nicht nachhaltige Ergebnisbestandteile.
Der Verschuldungsgrad beeinflusst das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), da ein höherer Verschuldungsgrad die Eigenkapitalkosten erhöht und somit das KGV senkt. Der Verschuldungsgrad der Peer-Group sollte daher dem des Zielunternehmens ähneln, um eine konsistente Bewertung zu gewährleisten.
Eine Absenkung des Steuersatzes wirkt werterhöhend und führt zu einer Erhöhung des Multiplikators. Dies ist relevant, wenn die Peer-Group-Unternehmen ihren Sitz in Ländern haben, deren Steuersätze von dem Land des Zielunternehmens abweichen.
Multiplikatoren haben häufig den Charaktereines „Kehrwerts“ von Diskontierungszinsen und sind somit den gleichen Einflussfaktoren unterworfen, die auch die Höhe von Kapitalkosten bestimmen. Dies liegt in der Natur der Multiple-Bewertung als „relative“ Form der Bewertung begründet.
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