Unternehmenskurse unterliegen an den Finanzmärkten ständigen Schwankungen. Ein entscheidender Faktor für die Volatilität einer Aktie ist der sogenannte Beta-Faktor. Er gibt an, wie stark ein Unternehmensanteil auf allgemeine Marktentwicklungen reagiert. Das Verständnis des Beta-Faktors ist für eine genaue Unternehmensbewertung unerlässlich. Denn er bietet wertvolle Hinweise auf das Risiko einer Investition. In diesem Beitrag beleuchten wir den Zusammenhang zwischen dem Beta-Faktor und der Liquidität einer Aktie. Wir erklären, wie sich beide Faktoren gegenseitig beeinflussen und welche praktischen Auswirkungen dies für die Praxis hat.
Der Beta-Faktor ist eine zentrale Kennzahl in der Finanzwelt. Sie misst das systematische Risiko einer Anlage im Vergleich zum Gesamtmarkt. Vereinfacht ausgedrückt zeigt der Beta-Faktor an, wie stark der Kurs einer Aktie auf allgemeine Marktschwankungen reagiert.
Um den Beta-Faktor zu berechnen, bedient man sich in der Regel einer linearen Regression. Dabei trägt man die historischen Renditen einer Aktie gegen die Renditen eines entsprechenden Marktindex (DAX, S&P 500) auf. Die Steigung der daraus resultierenden Regressionsgeraden entspricht dem Beta-Faktor.
Als Grundlage für die Berechnung lassen sich sowohl tägliche, wöchentliche als auch monatliche Renditen verwenden. Die Wahl des Zeitraums hängt davon ab, wie tief die Analyse gehen soll und welche historischen Daten verfügbar sind.
Der Beta-Faktor ist eine sehr wertsensitive Größe. Schon kleine Änderungen in den zugrunde liegenden Daten können zu signifikanten Abweichungen im berechneten Unternehmenswert führen.
In der Praxis nutzen Anleger den Beta-Faktor, um das Risiko einer Anlage einzuschätzen. Ein hoher Beta-Faktor signalisiert eine hohe Volatilität – und damit ein höheres Risiko.
Zudem ist der Beta-Faktor ein wichtiger Bestandteil des Capital Asset Pricing Model (CAPM), das zur Berechnung der Kapitalkosten von Unternehmen verwendet wird. Die Kapitalkosten sind wiederum entscheidend für die Unternehmensbewertung.
Die Qualität des berechneten Beta-Faktors hängt maßgeblich von der Liquidität des zugrunde liegenden Aktienmarktes ab: Je liquider ein Markt ist, desto zuverlässiger ist in der Regel der Beta-Faktor.
Bei dem betrachteten Aktienindex gilt es jedoch, sogenannten „Noise“ zu beachten. Hierbei handelt es sich um Störgeräusche oder Rauschen in den Daten der Tages-, Wochen- oder Monatsrenditen, welche die eigentlichen zugrunde liegenden Trends überlagern.
Noise entsteht, wenn Märkte wenig liquide sind: aufgrund fehlender Handelstage, durch einen hohen Bid-Ask-Spread oder wegen niedriger Handelsvolumina, bedingt durch geringe Nachfrage. Hierdurch kommt es zu fundamental nicht gerechtfertigten Kurs- und Renditesprüngen.
Verwendet man bei der Berechnung Renditen, die durch Noise verzerrt sind, kann die lineare Regression zu falschen Ergebnissen führen. Der berechnete Beta-Faktor ist dann nicht mehr repräsentativ für das tatsächliche systematische Risiko der Aktie. Infolgedessen kommt es zu falschen Unternehmensbewertungen.
Um die Liquidität einer Aktie zu beurteilen, stehen verschiedene Kennzahlen zur Verfügung. Diese geben Aufschluss darüber, wie leicht sich eine Aktie kaufen oder verkaufen lässt. Zu den wichtigsten Liquiditätsmaßen zählen:
Ein hoher Bid-Ask-Spread, ein geringes Handelsvolumen oder eine geringe Anzahl von Handelstagen erhöhen den „Noise-Level“ in den Renditen. Das kann die Schätzung des Beta-Faktors verzerren. Auf der anderen Seite verbessert ein hoher Free Float in der Regel die Datenqualität – und führt zu einer zuverlässigeren Beta-Schätzung.
In der praktischen Unternehmensbewertung zeigt sich, dass insbesondere der Bid-Ask-Spread sowie das Handelsvolumen eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung der Liquidität spielen – und damit und damit ausschlaggebend sind für die Zuverlässigkeit des Beta-Faktors:
Auch die Rechtsprechung hebt die Bedeutung der Liquidität für die Unternehmensbewertung hervor.
In zahlreichen Gerichtsurteilen wurde betont, dass bei der Bewertung von illiquiden Vermögenswerten besondere Vorsicht geboten ist. Außerdem wurde festgestellt, dass die Ergebnisse der Bewertung mit entsprechenden Unsicherheiten behaftet sein können.
Exemplarisch genannt seien die Urteile des OLG Frankfurt am Main (Beschluss vom 26.1.2017 – 21 W 75/15) und des LG Stuttgart (NZG 2013, 342). Hier wird deutlich, dass die Liquidität einer Aktie einen erheblichen Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Unternehmensbewertung hat.
Insbesondere bei der Berechnung des Beta-Faktors als Maß für das systematische Risiko einer Anlage spielt die Liquidität eine entscheidende Rolle.
Der Beta-Faktor, ein zentraler Indikator für das systematische Risiko einer Anlage, ist eng mit der Liquidität des zugrunde liegenden Aktienmarktes verknüpft. Grundsätzlich gilt: Je liquider ein Markt ist, desto zuverlässiger lässt sich der Beta-Faktor berechnen.
Die Liquidität beeinflusst die Qualität der Daten, die man für die Berechnung des Beta-Faktors verwendet.
Ein hoher Bid-Ask-Spread, geringe Handelsvolumina oder wenige Handelstage führen zu sogenanntem „Noise“, also Störgeräuschen in den Daten, welche die eigentlichen Trends überlagern. Diese Störgeräusche können zu einer Verzerrung des Beta-Faktors und damit zu falschen Unternehmensbewertungen führen.
Umgekehrt verbessert eine hohe Liquidität die Datenqualität. Ein hoher Free Float, enge Spreads und große Handelsvolumina ermöglichen eine präzisere Schätzung des Beta-Faktors.
Die Bedeutung der Liquidität für die Unternehmensbewertung erkennt man auch an der gängigen Rechtsprechung. Gerichte betonten mehrfach, dass bei illiquiden Vermögenswerten besondere Vorsicht geboten ist und die Ergebnisse der Bewertung mit entsprechenden Unsicherheiten behaftet sein können.
Der Beta-Faktor misst das systematische Risiko einer Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt. Er zeigt an, wie stark eine Aktie auf Marktschwankungen reagiert. In der Unternehmensbewertung ist der Beta-Faktor entscheidend, da er in das Capital Asset Pricing Model (CAPM) einfließt und somit die Berechnung der Kapitalkosten und den Unternehmenswert beeinflusst.
Die Liquidität des Aktienhandels beeinflusst die Qualität der Daten, die zur Berechnung des Beta-Faktors verwendet werden. Ein liquider Markt sorgt für präzisere Daten, wodurch der Beta-Faktor zuverlässiger wird. Geringe Liquidität kann hingegen zu verzerrten Daten führen, was den Beta-Faktor und letztlich die Unternehmensbewertung verfälschen kann.
Ein hoher Bid-Ask-Spread und geringe Handelsvolumina deuten auf eine geringe Liquidität hin. Dies kann zu sogenannten „Noise“ in den Renditedaten führen, was den Beta-Faktor verzerrt. Dadurch wird die Schätzung des systematischen Risikos unzuverlässig und kann zu fehlerhaften Unternehmensbewertungen führen.
Zu den wichtigsten Kennzahlen zur Messung der Liquidität gehören der Bid-Ask-Spread, das Handelsvolumen, die Anzahl der Handelstage und der Free Float. Diese Kennzahlen geben Aufschluss darüber, wie einfach eine Aktie gekauft oder verkauft werden kann und beeinflussen die Zuverlässigkeit des Beta-Faktors.
Gerichte haben mehrfach betont, dass bei der Bewertung von illiquiden Vermögenswerten besondere Vorsicht geboten ist. Die Liquidität einer Aktie hat einen erheblichen Einfluss auf die Zuverlässigkeit der Unternehmensbewertung, insbesondere bei der Berechnung des Beta-Faktors. Urteile wie die des OLG Frankfurt oder LG Stuttgart unterstreichen die Wichtigkeit der Liquidität für eine präzise Unternehmensbewertung.
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