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Datenbank Verrechnungspreise – Übersicht für Steuerberater

Wie hoch dürfen Verrechnungspreise grenzüberschreitend zwischen verbundenen, also abhängigen Unternehmen sein? Und wie lassen sich diese Verrechnungspreise gestalterisch nutzen, um Gewinne in Niedrigsteuerländer zu verlagern? Diese Fragen stellen sich (international tätigen) Steuerberatern immer wieder. Antworten liefern Datenbanken, die Daten für Benchmarks und Profit-Level-Indicators bereitstellen. Wir geben einen Überblick zu verschiedenen Anbietern.

Geschrieben von

Peter Schmitz

Veröffentlicht am

11.11.24

INHALTSVERZEICHNIS

Regeln für Verrechnungspreise

Geht es um die angesetzte Höhe von Verrechnungspreisen, sind Finanzbehörden skeptisch. Sie verlangen daher Dokumentationen, welche die Angemessenheit der gesetzten Preise belegen („At-arm’s-length-Prinzip“).

Die Regeln zur Bestimmung von Verrechnungspreisen geben die OECD und die lokalen Finanzbehörden vor. Hierin findet man die Vorschriften zur Dokumentation, die mitunter auch immer weiter verschärft werden. Für Unternehmen bedeutet das: Die Berichtspflichten nehmen weiter zu.

Dokumentationspflichten

In den Dokumentationspflichten der Unternehmen ist vorgesehen, Verrechnungspreisdokumentationen zu erstellen, die zum Teil auf Zahlen basieren müssen, die nur in Datenbanken enthalten sind. Ob dies zutrifft, ist abhängig von der gewählten Verrechnungspreismethode.

Diese Nachweise bezeichnet man auch als Benchmark-Analysen, die im Rahmen von Konzernbetriebsprüfungen vorzulegen sind. Je nachdem, wie hoch die Akzeptanz bei den Finanzbehörden ist, kann dies zu gravierenden steuerlichen Effekten führen. Denn akzeptieren die Behörden die Zahlen der Unternehmen nicht, drohen Steuernachzahlungen.

Für diese Dokumentationen nutzt man den sogenannten „Profit-Level-Indikator“. Dieser dient der finanzwirtschaftlichen Hinterlegung sogenannter „steuerlicher Benchmark-Analysen“, weshalb er zentral ist für die Korrektheit einer Benchmark-Analyse.

Diskussionen mit Finanzbehörden

Die Zahlen in den Verrechnungspreisdokumentationen, die sich aus den Daten der Datenbanken ergeben, sind regelmäßig Grundlage für Diskussionen mit den Finanzbehörden. Schließlich dienen diese Zahlen der Berechnung der Höhe der Steuerzahlung im jeweiligen Land: Die Unternehmen wollen offensichtlich weniger Steuern zahlen, die Finanzbehörden hingegen hohe Steuereinnahmen erzielen.

Die Verhandlungen zwischen Unternehmen und Finanzbehörden sind wohl oft sehr anstrengend. Nicht selten bezeichnet man den Austausch als „Feilschen“, „Kuhhandel“ oder „Basar“.

Unabhängig von der Akzeptanz der Daten durch die Finanzverwaltung hat das steuerpflichtige Unternehmen seine Dokumentationspflichten zu erfüllen. Das bedeutet, es muss eine Verrechnungspreis-Dokumentation erstellen, die Daten aus Datenbanken enthält.

Hält man sich nicht daran, ist nicht mal die Verhandlung mit der Finanzverwaltung möglich. Allerdings muss auch eine Verhandlung nicht unbedingt erfolgen, die Finanzverwaltung kann die Daten auch einfach akzeptieren.

Ein schneller und günstiger Weg zur Ermittlung der erforderlichen Daten und zur Erfüllung der Dokumentationspflichten führt über die Datenbank von smartZebra.

Darüber hinaus gibt es weitere Datenbanken von unterschiedlichen Anbietern, die ebenfalls Benchmarks und Profit-Level-Indicators enthalten.

Vor allem unterscheiden sich diese hinsichtlich ihres Preises, ihrer Bedienbarkeit und der Verfügbarkeit von Daten zu privaten, also nicht börsennotierten Unternehmen. Ob Benchmarks von börsennotierten und/oder privaten Unternehmen genutzt werden dürfen, hängt von zwei Faktoren ab:

  1. Von den Ländern, deren Finanzbehörden betroffen sind: Manche Länder akzeptieren nur private Unternehmen, manche nur börsennotierte, manche wiederum beide.
  2. Welchen Zweck die Analyse verfolgt:
    1. Intern als Ersteinschätzung und Indikation für den Mandanten -> dann liegt es beim Ersteller und seiner Erfahrung  
    2. Gegenüber der Finanzbehörde

Vergleich Datenbankanbieter für Verrechnungspreise

Die großen amerikanischen Anbieter liefern die in diesem Kontext relevanten Bewertungsdaten nur als Nebenprodukt. Die markante Größe des zusätzlichen Datenangebots spiegelt sich in den Anschaffungskosten wider, die jenseits von 15.000 Euro liegen:

Bloomberg, CapitalIQ, Refinitiv

  • Fokus auf börsennotierte Unternehmen
  • Riesiger Datenbankumfang, auch Daten für andere Zwecke
  • Schwierige Bedienbarkeit, erfordert Training und regelmäßiges Arbeiten

Bureau van Dijk

  • Gehört zu Moody’s, mehrere Datenbanken mit Orbis als Flaggschiff
  • Enthält Daten von 400 Millionen Unternehmen weltweit
  • Riesiger Datenbankumfang, ohne Expertise schwierig zu bedienen
  • kostenintensiv

D & B Hoovers

  • Charakter einer Auskunftsdatei mit Ratingfokus
  • Enthält nahezu alle Daten, die weltweit zur Verfügung stehen

Creditreform

  • Bestimmungszweck ist eher die Bonitätsauskunft

smartZebra

  • ausschließlich börsennotierte Unternehmen
  • leichte Bedienbarkeit ohne Vorkenntnisse oder Training
  • im Vergleich sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis

Datenbank Verrechnungspreise – Fazit

Während etablierte Anbieter wie Bloomberg, CapitalIQ und Refinitiv nach wie vor den Standard für umfangreiche Datenbanklösungen setzen, eröffnen sich für Steuerberater durch kompaktere Alternativen neue Möglichkeiten.

Diese sind nicht nur kostengünstiger, sondern bieten auch eine gezielte Fokussierung auf die für Unternehmensbewertungen relevanten Daten.

Die intuitive Bedienung dieser spezialisierten Datenbanken ermöglicht es Steuerberatern, die benötigten Daten für die Dokumentation von Verrechnungspreisen schnell und effizient zu generieren.

Warum verlangen die Steuerbehörden eine Dokumentation zu Verrechnungspreisen?
Welche Rolle spielt der "Profit Level Indicator" in der Verrechnungspreisdokumentation?
Wie verlaufen Verhandlungen über Verrechnungspreise in der Regel mit den Steuerbehörden?
Wer sind die Hauptanbieter von Datenbanken für Verrechnungspreis-Benchmarks?
Welche Vorteile bietet die smartZebra-Datenbank für die Verrechnungspreisdokumentation?
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